Chronik

1814
Gründungsjahr der »Türkischen Feldmusik von Rankweil «; Gründer und 1. Kapellmeister war Johann Michael Ammann (19.10.1791 – 12.9.1878)

1815
1. Ausrückung der türkischen Feldmusik anlässlich des Besuches von Kaiser Franz I. im Oktober 1815 »bey Brederis, der Filial von Rankweil, wo die Landstraße vorüber führt …«. Die 18 Musikanten der Feldmusik spielten weiters auch bei den Empfangsfeierlichkeiten in Feldkirch sowie in Bludenz. Die Anreise nach Bludenz erfolgte mit 4 Spannwagen, über deren
Kosten im Nachhinein ein Streit entstand.

1826
Am 23.10. fand eine feierliche Prozession unter Mitwirkung der Musikkapelle zur Übertragung der Reliquien des heiligen Benedikt von Altenstadt nach Rankweil statt.

1839
Teilnahme an der Fronleichnamsprozession und Ausrückung zu St. Peter. 1. namentliche Erwähnung von Johann Michael Ammann auf einer Quittung für 24 Gulden als Entschädigung durch die Gemeinde.

1840
Fronleichnamsprozession mit erstem Hinweis auf die Uniform mit Frack und Zylinder durch eine Schützen bzw. Gedenkscheibe, welche das älteste Bild des Vereines darstellt.

1847
Chorregent Johann Jakob Ammann übernahm das Kapellmeisteramt.

1855
Unter Kapellmeister Johann Jakob Weber wurden die Schlaginstrumente aus der Musik entfernt und die ersten Statuten entworfen

1860
Gründung eines zweiten Musikvereines »Harmoniegesellschaft « um den früheren Kapellmeister und Chorregenten Johann Jakob Ammann. In den Chroniken wird des Öfteren von Spannungen zwischen den beiden Musikbanden berichtet.

1864
50 Jahre nach der Gründung der türkischen Feldmusik wurde der Verein rechtmäßig anerkannt. Die ersten Statuten wurden am 17.1. genehmigt. Umbennung in »Schützen-Musik-Verein von Rankweil«. Weihe der 1. Vereinsfahne und zugleich 50-Jahr-Feier am 14.8. am Marktplatz. Widmung der Fahne von KuK-Oberleutnant Josef Tschanett, welcher die Fahne beim Landesschützenfest in Innsbruck durch einen Zentrumsschuss gewonnen hat.
Am 4.12. wurde der Beschluss für zukünftige Ausrückungen zum Jahreswechsel (Silvesterblasen) und zum 1.5. gefasst:

1866
Auflösung der Harmoniegesellschaft mit Übertritt von 5 Musikanten zum Schützen-Musik-Verein.

1880
Musikalische Neuausrichtung des Vereins (u.a. Wiedereingliederung der Schlaginstrumente). Weiters wurden die Mitgliedsbeiträge der Musikanten abgeschafft.

1887
Gründung einer zweiten Musikkapelle »Konkordia«, die auch Knobel-Musik genannt wurde. Josef und Johann Georg Knobel waren hierbei treibende Kräfte, welche später dann nicht mehr in der Mitgliederliste der Schützen-Musik aufscheinen.

1890
Durch die laufenden Kapellmeisterwechsel und die Spannungen unter den verbliebenen 15 Mitgliedern gab es im Verein bis zum Jahre 1897 eine schwere Krise.

1891
Am 10.5. erfolgte die Weihung der neuen Vereinsfahne. Die Fahnenpatin fand sich im Familienverband des Gründers Johann Michael Ammann. Seine Enkelin Fräulein Anna Ammann konnte für dieses Amt gewonnen werden.

1894
Unter Kapellmeister Alfons Branner wurde versucht, mit der Konkordia einen gemeinsamen Verein zu gründen. Die Versuche blieben jedoch erfolglos.
1898
Mit der Leitung von Kapellmeister Fritz Ammann wurde der Verein umfassend umstrukturiert. So wurden Sitzungen protokolliert und er forderte mehr Disziplin (u.a. durch Geldstrafen).

1899
Erstmalige Erwähnung des Ammann’schen Streichorchester. Dieses sorgte für die musikalische Gestaltung des Kaffeekränzchens.

1901
Am 29.12. wurde der erste Vereinsvorstand mit Johann Ammann gewählt. Es erfolgte die Trennung von musikalischen und organisatorischen Aufgaben.

1904
Wettbewerbsteilnahme in Romanshorn. Mit der Eigenkomposition »Rheinwellen« von Fritz Ammann wurde ein Lorbeerkranz erreicht. Andere Werke von ihm, wie »Rankweiler Bürger«, »Vinomna« oder »Sigmund Nachbaur«, sind ebenfalls in dieser Zeit entstanden.

1905
In der Versammlung vom 4.3. wurde das Ammann’sche Streichorchester offiziell als Vereinsorchester benannt.

1914
Die 100-Jahr-Feier, die am 15. und 16.8. stattfinden sollte, wurde vorbereitet. Allerdings wurde die Feier 3 Tage vor dem Fest aufgrund des Kriegsausbruches abgesagt.

1915
Mit dem Einrückungsbefehl zu den Standschützen im Mai 1915 erlosch praktisch jede Tätigkeit. Die nicht eingerückten Musikanten traten nur noch als Trauermusik auf.

1920
Erste Nachrichten über das Vereinsleben nach dem 1. Weltkrieg; Neuausrichtung des Vereines u.a. mit der Umbennung in Bürgermusik Rankweil. Die rasante Geldentwertung war auch bei der Bürgermusik problematisch. Die Entlohnung des Kapellmeisters stieg aufgrund der Inflation innerhalb von 4 Jahren von 1.000 Kronen auf 3.000.000 Kronen.

1924
Vom 14. – 16.8. fanden die Feierlichkeiten zur Gründung des Harmoniebundes sowie zum 110-jährigen Bestehen der Bürgermusik auf der Schützenwiese (heutige Gastra) statt. 29 Musikvereine aus Tirol, Würtemberg, Schweiz und Vorarlberg nahmen teil. Es waren über 7.000 Besucher anwesend. Gründung des Vorarlberger Harmoniebundes auf Initiative der Bürgermusik Rankweil mit dem Rankweiler Alfred Häusle als 1. Obmann. Die ersten Jahre nach dem Krieg sind auf der musikalischen Seite von Erfolgen gekennzeichnet (Teilnahme an verschiedenen Musikfesten und Wettbewerben).

1925
Durch den geglückten Zusammenschluss vom 3.10. mit der Musikkapelle Konkordia trat man nun geschlossen mit 43 aktiven Mitgliedern auf.

1934
4. Vorarlberger Bundesmusikfest sowie 120. Stifungsfest der Bürgermusik. Während der Festtage am 14. und 15.7. regnete es ununterbrochen, was ein beträchtliches finanzielles Defizit nach sich zog. Das Fest wurde aufgrund des schlechten Wetters in die Stickereihalle der Firma Rauch (heutiges Vereinshaus in der Bahnhofstraße) verlegt.

1935
Es erfolgte die Überarbeitung der Statuten mit Rechten und Pflichten.

1938 – 1945
Schwierigkeiten der Musik zur Zeit des Nationalsozialismus. Der Vereinsleitung gelang es, die Gründung einer SA-Musik zu verhindern, dennoch nahm die NSDAP Einfluss auf den Verein. Die Proben fanden selten statt und es erschien eine Liste mit Namen verbotener Komponisten. Während des Krieges wurde die Bürgermusik dem Ortsschützenverband untergeordnet und dann als Standschützenkapelle bezeichnet.

Im Jahre 1939 fand die letzte Jahreshauptversammlung zu Kriegsbeginn statt. 1942 waren 17 von 36 Mitglieder eingerückt.
Am 29.5.1944 fand trotz des Krieges ein Musikwettbewerb in Feldkirch statt. Zur ersten Probe für diesen Wettbewerb fanden sich im April lediglich 11 Musikanten ein.

1945
Im Mai, nach Beendigung des Krieges, wurde Alfred Lins neuer Obmann der Bürgermusik. Ihm war es wichtig, die Musik in die alten Bahnen zurückzuführen! Im August 1945 fanden wieder die ersten Platzkonzerte statt. Von der französischen Besatzung wurden Passierscheine für die Musikanten ausgestellt, um die Teilnahme an den Musikproben zu ermöglichen.

1948
Die Neuinstrumentierung mit Normalstimmung brachte eine wesentliche Verbesserung des Klangkörpers.

1951
Die Diskussion mit Abstimmung bezüglich einer neuen Tracht oder Uniform erfolgte unter Mitwirkung der Rankweiler Bevölkerung.

1952
Bei der Fronleichnamsprozession wurde die neue Tracht der Rankweiler Bevölkerung das erste Mal präsentiert. Die Finanzierung wurde durch erhebliche Spenden der Bürger ermöglicht.

1954
Anlässlich des 140. Jubiläums veranstaltete der Verein ein Bezirksmusikfest, das ein großer Erfolg war. 22 Kapellen nahmen – unter der Führung von Festobmann German Rauch – teil. Eine Versteigerung von leicht beschädigten Wein- und Biergläsern, die nicht mehr zurück genommen werden konnten, brachte noch einige Schillinge in die Vereinskasse.

1955
Erstmalige Erwähnung einer Jungmusik mit 17 Schülern unter Kapellmeister Franz Zanghellini.

1959
Aufgrund der veralteten Einrichtung (u.a. Plumpsklo) des alten Musikhäuschens, welches seit 1899 gedient hatte, wurde im November 1959 der Vereinsbeschluss zum Bau eines Musikheimes gefasst.

1960
Einstimmiger Beschluss der Gemeindevertretung vom 29.12. den Baugrund auf dem Gelände bei der Hauptschule mittels Baurechtsvertrag zur Verfügung zu stellen.

1961
Baubeginn Musikheim unter der Bauleitung von Jakob Marte und Siegfried Bauer. Der Einzug in das neu errichtete Musikheim erfolgte am 15.12.1962.

1963
Die Einweihung des Musikheimes fand am »Cäcilien-Sonntag«, dem 24.11., statt. Missionspater Alois Linder nahm die Weihe vor.

1964
Zum 150. Bestandsjubiläum wurde das 10. Vorarlberger Bundesmusikfest, verbunden mit dem 40-jährigem Jubiläum des Harmoniebundes (jetziger Vorarlberger Blasmusik Verband) ausgerichtet. Die Leitung als Festobmann übernahm Thomas Linder.

Mit 104 teilnehmenden Musikkapellen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, davon 77 Kapellen beim Wertungsspiel, war es sicherlich das bislang größte Musikfest in Rankweil. Hierfür wurden auf der Gastra 2 große Festzelte errichtet.

Offizielle Neugründung der Jugendkapelle. Die Neugründung ergab sich aus einer Unterbrechung, die durch den Bau des Musikheimes und der Organisation des Bundesmusikfestes herführte.

1965
Einführung der Vorversammlung. Da bei früheren Jahreshauptversammlungen öfters der zeitliche Rahmen aufgrund langwieriger Diskussionen gesprengt wurde, einigte man sich darauf, heikle Themen in der Vorversammlung zu besprechen.

1967
Verlegung der Samstag-Probe auf den Freitag. Gleichzeitig wurde die Probe am Mittwoch auf den Dienstag vorverlegt.

1969
1. Brennessel mit Funkensonntagskonzert unter Leitung des Kapellmeisters Heinz Zehenter.

1971
Zu dieser Zeit waren lange Haare bei Ausrückungen »unter dem Dreispitzhut« nicht gerne gesehen – über 12 cm Haarlänge war Anlass für Kritik.

1972
Mit der Aufnahme von Margot Sonderegger am 17.12., als 1. Musikantin bei der Bürgermusik, erübrigte sich die Diskussion um die Haarlänge.

1974
Fahnenweihe im Rahmen des Bezirksmusikfestes zum 160-jährigen Bestehen auf Initiative von Oskar Schwarzmann und Josef Loretz. 1. Fähnrich war Franz Berle, Fahnenpaten waren Herlinde und Friedl Holzer.
1984
Unter Kapellmeister Wolfgang Zehenter fand das erste Intensiv-Probenwochenende auf das Herbstkonzert statt.

1985
Überarbeitung der Vereinsstatuten aus dem Jahre 1935. Neu war die Unterteilung in aktive und passive Mitglieder sowie Ehrenmitglieder. Weiters hatte sich der Ausschuss ab sofort alle 2 Jahre zur Wahl zu stellen.

1987
Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Musikschule Rankweil zur Ausbildung der Musikanten

1989
Bezirksmusikfest am 1. und 2.7. zum 175. Jubiläum am Gastrasportplatz als »Open-Air« und mit neuer Festfolge, denn am Samstagabend um 18:00 Uhr erfolgte der Aufmarsch mit über 20 Musikkapellen; anschließend Festakt und Rasenshow mit Besuch des damaligen Bundeskanzlers Franz Vranitzky. Auf 2 Bühnen wurde danach abwechselnd Unterhaltungsmusik geboten bis am späteren Abend Regen einsetzte und auch der am nächsten Tag zum Ausklang geplante Frühschoppen sprichwörtlich ins Wasser fiel. Lediglich die Festmesse in der Basilika konnte abgehalten werden.

1991
Erstmals wurde mit Thomas Sturn ein externer Obmann gewählt.

1992
Am 30.8. erfolgte der Spatenstich für den Um- bzw. Anbau am Musikheim. Es wurden 4.900 Arbeitsstunden an Eigenleistung erbracht, die Fertigstellung erfolgte innerhalb von 8 Monaten.

1993
Die Einweihung des Musikheimes fand am 16.5. statt.

1994
180-jähriges Jubiläum mit Landesmusikfest unter Festobmann Bgm. Hans Kohler vom 24. – 26.6.. Im Vinomnasaal wurde der Festakt und auch ein Teil der Wertungsspiele veranstaltet. Die Festmesse am Sonntag wurde in der St. Josefskirche, unter Mitwirkung von Fahnenabordnungen des ganzen Landes, abgehalten. Beim Festumzug, an diesem heißen, schweißtreibenden
Sommertag, nahmen 84 Gruppen teil.

1999
Präsentation der Trachtendirndl für unsere Musikantinnen. Erstmalig findet die Kilbi auf dem neuen Marktplatz statt.

2002
Aufgrund der Wiederentdeckung von Noten von Johann Jakob Ammann wurde ihm zu Ehren am 5. Und 6.7. ein Festival mit seiner Musik abgehalten.

2004
Zum 190-jährigen Bestehen wurde am 2.5. ein Festakt im Vereinshaus mit einem Jazz-Brunch veranstaltet.

2012
1. Registerwettbewerb im Musikheim – jedes Register hat 2 Musikstücke vorgetragen, welche von den anderen
Musikanten bewertet wurden. Fazit: Es ergaben sich bemerkenswerte Erkenntnisse, wozu manche Register in der kleinen Gruppe fähig sind.

2013
Im Sommer 2013 wurde auf Initiative einiger junger MusikantInnen doch noch die Durchführung eines großen Musikfestes zum 200-jährigen Jubiläum beschlossen. Trotz der kurzen Vorbereitungszeit sind Dank dem großen Einsatz aller Vereinsmitglieder die Vorbereitungen abgeschlossen und einem großartigen Bezirksmusikfest steht nichts mehr im Wege.

2014
Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums findet am 18.5. der offizielle Festakt im Vinomnasaal statt. Den Höhepunkt
im Jubiläumsjahr bildet das Bezirksmusikfest vom 13. – 15.6. auf der Gastra.